Diesellokomotive 118 505
- Baureihe: 1228
- Indienststellung: 30.01.1963
- Hersteller: VEB Lokomotivbau „Karl Marx“ Potsdam-Babelsberg
- Fabriknummer: 275 005
- Ablieferung: 28.01.1963
- Endabnahme: 30.01.1963
Vergebene Fahrzeugnummern:
- DR Nr.: V180 005
- DR Nr.: ab 06/1970 118 005-8
- DR Nr.: ab 12/1980 118 505-7
- DR Nr.: ab 01/1992 228 505-4
- DB AG Nr.: ab 01/1994 228 505-4
- Museumsnummer: 288 185-2
- NVR Nr.: 98 80 1 228 505-4 D-BWARN
aktueller Fahrzeugstatus:
Rollfähig
- Achsfolge: B’B‘
- Höchstgeschwindigkeit: 120 km/h
- Länge über Puffer: 19 460 mm
- MotorenTyp: 12 KVD 18/21 A SVW in verschiedenen Bauformen
- Gesamtleistung: 2 x 900 PS (662 KW), ab 12/1980 2 x 1000PS (735 KW)
- Hersteller: VEB Motorenwerk Johannisthal
- Kraftübertragung: Dieselhydraulisch mittels Strömungsgetriebe
- Getriebetyp: 2 x Voith L 306 rb oder 2 x GSR 30/5,7
- Dienstgewicht: 78 t
- Zugheizung: Dampf, Heizkessel Bauart Köthen
- Vorräte:
- Diesel 3800 l
- Kesselspeisewasser 3000 l
- Sand 450 kg
- Bremseausrüstung: K-GPR-mZ
- Bremsgewichte:
- R 91 t
- P 79 t
- G 64 t
- Anfahrzugkraft: 228 kN ; ab 1963 230 – 255 kN
- Dauerzugkraft: 124 kN ; ab 1963 154 – 163 kN
- Radsatzfahrmasse: 19,5 -19,8 t
Mitte der 50er Jahre erarbeitete die Deutsche Reichsbahn ein Programm zur Traktionsumstellung von Dampf- auf Diesellokomotiven. Als Standard-Streckenlokomotive war dabei die Baureihe V180 mit hydraulischer Kraftübertragung und einer Dampf-Zugheizung vorgesehen. Sowohl im Reise-, wie auch im Güterverkehr einsetzbar, sollte sie die Dampflokomotivbaureihen 23.0, 23.10, 50, 52 und 65.10 ersetzen. Es entstanden 4 Vorserienlokomotiven, die intensiv erprobt wurden. Im ersten Halbjahr 1963 wurde eine erste Kleinserie der Lokomotiven V180 005 bis V180 009 an die Deutsche Reichsbahn ausgeliefert. Noch im selben Jahr folgten zehn weitere Maschinen mit fortlaufender Ordnungsnummer. Ende 1965 wurde mit der V180 087 die letzte Lok dieser Unterbaureihe, fortan als V180.0 bezeichnet, in Betrieb genommen. Diese Unterbaureihe hatte Motoren mit 900PS Leistung erhalten.
Bei der nachfolgenden Serie von weiteren 82 Einheiten wurde die bewährte Grundkonzeption vollständig beibehalten. Aufgrund der bisher gemachten Betriebserfahrungen erfuhren jedoch zahlreiche Baugruppen und Bauteile Verbesserungen. Die als Unterbaureihe V180.1 bezeichnete Serie wurde mit 2x1000PS Motoren und verstärkten Getrieben ausgeliefert. Es verwundert deshalb kaum, dass die DR im Rahmen planmäßiger Ausbesserungen begann, Lokomotiven der als Baureihe V180.0 bezeichneten Serie auf leistungsstärkere Dieselmotoren und Strömungsgetriebe umzurüsten. Zur besseren Unterscheidung erhielten sie dabei eine um 500 erhöhte Ordnungsnummer und wurden so zur Baureihe 118.5 um nummeriert. Die parallel zu den Unterbaureihen V180.0 und V180.1 entwickelte, sechsachsige Ausführung für den Dienst auf Nebenstrecken, ist ab der Ordnungsnummer 201 eingereiht und bildet als V180.2-4 eine weitere Unterbaureihe. Diese wurden ab Werk mit 2x1000PS Motoren ausgerüstet. Auch sie erfuhren eine Aufrüstung, dann aber auf 2x 1200PS Motoren, und wurden dadurch zur Baureihe 118.6-8.
Insgesamt wurden 87 Lokomotiven der BR 118.0, 82 Lokomotiven der BR 118.1, 206 Lokomotiven der BR 118.2-4 und 9 Lokomotiven für Werkbahnen gebaut. Diese entsprachen in etwa der BR 118.2-4.
Die sich im Bestand der Triebfahrzeuge des Bw Arnstadt/hist. befindliche V180 005 ist nicht nur die erstgelieferte Serienlokomotive der Baureihe V180, sondern die erste Streckendiesellok überhaupt, die serienmäßig von der Schienenfahrzeugindustrie der DDR an die Deutsche Reichsbahn geliefert und am 30. Januar 1963 in Betrieb gesetzt wurde. Die Lokomotive ist deshalb bereits vom Ministerium für Verkehrswesen der DDR als „historisches Fahrzeug“ eingestuft und von der damaligen Rbd Berlin in museumsgerechtem Zustand betriebsfähig vorgehalten worden
Auch unsere Maschine wurde im Raw „Wilhelm Pieck“ in Karls-Marx-Stadt mit 2x1000PS Motoren aufgerüstet und wechselte so am 11. November 1980 die Bezeichnung von 118 005-8 auf 118 505-7. Mit Beginn des Jahres 1992 erfolgte im Rahmen der Anpassung an das Nummernschema der Deutschen Bundesbahn die Umzeichnung in 228 505-4. Nach der Übernahme der Lok durch das DB-Museum Nürnberg gab es mit 288 185-2 nochmals eine neue Bezeichnung, die aber nur im Schriftverkehr zur Anwendung kommt. Nachdem die Maschine lange in Berlin betreut wurde, konnte sie im März 2002 mit dem Einverständnis der bisher dafür zuständigen BSW-Gruppe als langfristige Leihgabe des DB-Museum in die Sammlung des Bw Arnstadt/hist. überführt werden. Seitdem wird sie hier betreut und ist nun wieder mit eigener Kraft bewegbar und eine betriebsfähige Aufarbeitung wird als langfristiges Ziel verfolgt.
- Bw Karlshorst: 20.03.1963 – 06.07.1970
- Bw Berlin-Ostbahnhof: 08.09.1970 – ?.?.1976
- Bw Seddin: 04.10.1976 – 22.11.1976
- Bw Berlin-Schöneweide: 23.11.1976 – 19.06.1984
- Bw Schwerin: 20.06.1984 – 30.05.1985
- Bw Berlin-Ostbahnhof: 31.05.1985 – 14.12.1987
- Bw Berlin Hbf: 15.12.1987 – 29.02.1988
- Bw Jüterbog: 01.03.1988 – 30.03.1988
- Bw Berlin Hbf: 31.03.1988 – 02.06.1991
- Bw Wustermark: 03.06.1991 – 30.07.1994
- Bw Berlin Ostbahnhof: 31.07.1994 – ???