Diesellokomotive V300 – 131 072
- Baureihe: 0231
- Indienststellung: 09.1973
- Hersteller: Lokomotivfabrik Oktober-Revolution in Luhansk (bis 1992 Woroschilowgrad)
- Fabriknummer: 0186
- Auslieferung: nicht bekannt
- Endabnahmedatum: nicht bekannt
Vergebene Fahrzeugnummern:
- DR Nr.: 131 072-1
- DR Nr.: ab 01/1992 231 072-0
- DB AG Nr.: ab 01/1994 231 072-0
- NVR Nr.: 92 80 1 231 072-0 D-DB
aktueller Fahrzeugstatus:
Standexponat:
- Achsfolge: Co’Co‘
- Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h
- Länge über Puffer: 20 620 mm
- Motorentyp: 5D49 (16 ЧН 26/26) mit Turbolader und Ladeluftkühler
- Motorenhersteller: Kolomna Maschinenfabrik
- Leistung: 3000 PS (2200 KW)
- Kraftübertragung: Dieselelektrisch
- Dienstgewicht: 116,2t
- Zugheizung: keine
- Vorräte:
- Diesel 6000L
- Sand 496kg
- Bremseausrüstung: KE-GP-mZ
- Bremsgewichte:
- P 108 t
- G 94 t
- Anfahrzugkraft: 333,4 kN
- Dauerzugkraft: 264,7 kN
- Radsatzfahrmasse: 19,3 t
Auch bei der Deutschen Reichsbahn war es erforderlich, den überalterten, wartungs- und personalintensiven Dampflokomotivpark in absehbarer Zeit durch moderne Traktionsmittel zu ersetzen. Der Ministerrat der DDR beschloss 1966, der Traktionswandel in der DDR solle vor allem durch Diesellokomotiven erfolgen. Weil einerseits die Lokomotivhersteller in der DDR voll mit Aufträgen für den Bau von Diesellokomotiven der niedrigen und mittleren Leistungsklasse ausgelastet waren und andererseits in der Sowjetunion große Produktionskapazitäten für Großdiesellokomotiven existierten, entschied man beim RGW, Diesellokomotiven hoher Leistungsklasse nur noch in der UdSSR zu bauen. Die ersten Fahrzeuge der Baureihe 130 hatten eine Fahrmotorübersetzung für 140 km/h, aber ohne Zugheizeinrichtung waren sie aber für den schnellen Reisezugverkehr nur sehr eingeschränkt nutzbar. Da sich abzeichnete, dass die elektrische Zugheizung noch längere Zeit nicht verfügbar sein würde, ließ die DR die der Baureihe 130 folgende 76 Fahrzeuge mit einer Höchstgeschwindigkeit von nur 100 km/h und einer vereinfachten pneumatischen Bremse ohne Gleitschutz und ohne elektrodynamische Bremse bauen. Dementsprechend stieg die Anfahrzugkraft auf 34 Mp. Diese Maschinen wurden als Baureihe 131 eingeordnet.
Das Haupteinsatzgebiet der 131 des Bw Arnstadt waren die Strecken Arnstadt – Oberhof – Grimmenthal – Meiningen, Arnstadt – Saalfeld und Arnstadt – Plaue – Ilmenau. Im Jahr 1991 stellte man die ersten Lokomotiven dieser Baureihe von der Ausbesserung zurück. Am 25.10.1994 nahm die Baureihe 131 endgültigen Abschied vom Betriebsdienst im Bw Arnstadt. Sie waren schon am 27.12.1993 buchungsmäßig zum BW Meiningen umbeheimatet wurden. So erinnert jetzt die 1973 mit der Fabriknummer 0186 in der russischen Diesellokomotivfabrik „Oktoberrevolution“ Woroschilowgrad erbaute 131 072-1 im Bw Arnstadt/hist. an diese hier früher alltägliche Lokomotiv-Gattung der Deutschen Reichsbahn und blieb der Öffentlichkeit erhalten.
- Bw Reichenbach/Vogtl.: 20.09.1973 – 01.10.1978
- Bw Meiningen: 02.10.1978 – 12.07.1991
- Bw Halle/Saale G: 13.07.1991 – 07.04.1992
- Bw Arnstadt: 08.04.1992 – 27.12.1993
- Bw Meiningen: 28.12.1993 – 26.10.1994